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Apotheker wütet wegen E-Rezept und sieht Probleme, die ganz Deutschland betreffen

„Viele Tage, wo wir keine Patienten mit Medikamenten bedienen können!”, klagt Apotheker Markus Fischer aus Hürth. Er sieht massive Probleme mit dem E-Rezept, die ganz Deutschland betreffen.

Wenn in einer Apotheke nicht vernünftig gearbeitet werden kann, ist das ein Problem. Wenn zahlreiche Menschen dadurch nicht an ihre Medikamente kommen, wird es gesundheitsschädigend. Und wenn dann auch noch ganz Deutschland betroffen ist, läuft hier etwas ganz gewaltig schief! Markus Fischer aus Hürth erlebt das Ausmaß jeden Tag. An Karl Lauterbach hat er eine klare Forderung.

„Herr Lauterbach, schalten Sie das E-Rezept aus, bis dieses ,kranke Kind‘ gesund ist! Viele Tage, wo wir keine Patienten mit Medikamenten bedienen können! Heute deutschlandweit! Das ist neben den extremen Lieferengpässen nicht mehr zu meistern!“, wütet der Apotheker gegen den Gesundheitsminister am 14. Februar 2024 auf Facebook. Im Gespräch mit EXPRESS.de erklärt er die Einzelheiten und wird deutlich.

Die Realität sieht oft anders aus, als in der Theorie geplant

Eigentlich soll das E-Rezept eine große Hilfe sein. „Für Patientinnen und Patienten bedeutet die Umstellung mehr Komfort und weniger Wege in die Arztpraxis. Vor allem durch die einfache Einlösung bei der Apotheke über drei Möglichkeiten: Einlösung per eGK, App oder mit dem Papierausdruck“, heißt es dazu auf der offiziellen Seite des Bundesgesundheitsministeriums.

Seit dem 1. Januar 2024 ist das E-Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente verpflichtend. Händische Unterschriften und Wege entfallen, Folgerezepte können ohne erneuten Patientenbesuch ausgestellt werden. Auch den Apotheken erleichtert diese Digitalisierung den Arbeitsalltag – so zumindest die Theorie. Markus Fischer aus Hürth weiß allerdings: Die Realität sieht oft ganz anders aus.

„Es gibt massive Probleme mit dem E-Rezept. Jeder Apotheke geht es so“, erzählt der Apotheker gegenüber EXPRESS.de. „Wir sind alle am Rande der nervlichen Belastung. Die Kunden sind unglaublich unzufrieden. Die wissen gar nicht, was das soll, wenn man die wegschickt“, so Markus Fischer weiter. Doch was ist überhaupt das Problem mit dem E-Rezept?

Der Vorgang beginnt schon beim Arzt. Der hat mehrere Möglichkeiten, ein E-Rezept auszustellen. Für Apotheken ist das gar nicht gut, wie Markus Fischer verrät. Denn wenn das E-Rezept beispielsweise per Freitext erstellt wird, akzeptieren das viele Krankenkassen nicht. Weiter geht es mit den Betroffenen, die teilweise gar nicht wüssten, was sie verschrieben bekommen haben. Richtig ärgerlich wird es dann noch, wenn das Rezept überhaupt nicht gültig ist …

Während schriftlich ausgestellte Rezepte zwangsläufig eine Signatur vom Arzt erhielten, muss das E-Rezept erst extra noch freigegeben werden. „Das machen viele Ärzte nicht sofort“, weiß Markus Fischer. Die Folge: Patientinnen und Patienten, die direkt in die Apotheke laufen, stehen oftmals da mit einem ungültigen Rezept.

Markus Fischer: „Das ist ein ganz schlimmer Zustand für alle”

Markus Fischer: „Das ist ein ganz schlimmer Zustand für alle. Zum Beispiel, wenn einer ein Antibiotikum braucht, aber bis abends warten muss, weil die Freigabe noch nicht da ist oder die Technik nicht funktioniert. Das geht gar nicht.“ Die Technik sei eine weitere Hürde, an der es oftmals scheitert.

„Sei es einfach das Kartenlesegerät, die Telematik oder der Connector. Irgendetwas funktioniert jeden Tag nicht. Manchmal für wenige Stunden, manchmal für Tage“, berichtet der Apotheker, dass Kundinnen und Kunden so teilweise für lange Zeit nicht an ihre benötigten Medikamente kommen. Zum Zeitpunkt des Wut-Beitrags auf Facebook war beispielsweise die Telematik-Infrastruktur deutschlandweit ausgefallen, die das Abrufen von E-Rezepten ermöglicht.

Zusammen mit den Lieferengpässen macht das die Arbeit laut Markus Fischer „unmöglich“ und stellt Apotheken vor ein „existenzielles Problem“, da folglich auch kaum Einnahmen generiert werden können.

„Etliche Medikamente sind gar nicht lieferbar. Das war schon ein Problem vor dem E-Rezept, hat sich damit aber noch verstärkt, da man sich an die genauen Angaben des Rezeptes halten muss“, so der Hürther. Denn auf dem E-Rezept sind die Portionen genau festgelegt und müssen dann auch so ausgegeben werden. Steht beispielsweise eine Packung mit 100 Tabletten auf dem Rezept, können nicht einfach zwei Packungen mit 50 Tabletten gegeben werden. Da habe die Apotheke keinen Spielraum mehr.

„Das wird von Herr Lauterbach stillschweigend hingekommen, mit der Hoffnung, dass das irgendwann mal funktioniert“, meint Markus Fischer, der eine deutliche Forderung äußert: „Es muss ganz dringend daran gearbeitet werden, dass es für den Menschen transparent wird. Außerdem muss der Arzt das Rezept sofort signieren und die Menschen müssen darüber Bescheid wissen. Zudem braucht es eine Ausfalltechnik. Man muss die Rezepte lesen und bearbeiten können, auch wenn technisch etwas nicht funktioniert.“

Markus Fischer hat lange Zeit eine Apotheke in Hürth betrieben, gemeinsam mit seiner Schwester. Aufgrund einer Baustelle wich er nach Bochum aus und arbeitet nun dort in einer Apotheke. Seine Schwester leitet weiter die Geschicke in Hürth – und hat dort genau die gleichen Probleme wie ihr Bruder.

Quelle: Focus Online

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